Echte Dachwurz (Sempervivum tectorum)

Die Dachwurz (oder Hauswurz) gibt es in einer unübersehbaren Fülle von Kultur- und Wildformen. Nur eine Art jedoch, nämlich Sempervivum tectorum wurde bereits im Mittelalter vielfach angepflanzt, zumeist auf Dächern. Auch wenn es nicht üblich ist, und man sie normalerweise durch Teilung vermehrt, kann man sie auch leicht aus Samen ziehen. Die Saat ist sehr fein, keimt aber schnell, und mit ein bischen Geduld erhält man in wenigen Monaten ausgewachsene Pflanzen.

Karl der Große hat in seiner berühmten Landgüterverordnung von 812, dem Capitulare de Villis angeordnet, auf möglichst alle Dächer Donarsbart zu setzen, wie man die Dachwurz damals auch nannte. Die Pflanzen sollten der Blitzabwehr dienen. Vom naturwissenschaftlichen Standpunkt gar nicht so abwegig - bieten die zahlreichen Blattspitzen der Sempervivumrosetten doch eine gehörige Oberfläche, auf der ein Blitz unter Umständen tatsächlich abfließen kann.

Pflanzen-Beschreibung:

Lebensbereich:

Steingarten, Naturgarten

Wuchshöhe:

bis 20 cm

Blütezeit:

Juli, August

Blütenfarbe:

Rosa, Blattschmuck

Standort (Licht):

sonnig

Standort (Boden):

trocken

Frosthärte:

frosthart (kein Winterschutz nötig)

Verwendung:

Dachbegrünung

Lebenszyklus:

Staudig